Sextoys – Spielsachen für Erwachsene
Sextoys sind schon seit langem nicht mehr nur absoluten Sex-Insidern bzw. Professionellen vorbehalten. In den letzten Jahren hat eine verstärkte Experimentierfreudigkeit unter den Laien dazu geführt, dass dieser Markt einen regelrechten Boom erlebt.
Vorbei sind die Zeiten, wo Interessenten sich mit aufgestelltem Mantelkragen verstohlen in den Eingang schmuddeliger Shops zwängten. Die Klientel hat sich geändert, ist jünger und selbstbewusster geworden und vor allem auch … weiblich.
Was sind Sextoys ?
Nun, die Übersetzung lautet schlicht und ergreifend Sexspielsachen. Gemeint sind darunter diverse „Hilfsmittel“, die Erwachsenen Lust verschaffen sollen.
Der Begriff „Sextoys“ ist im deutschen Sprachraum erst seit einigen Jahren im Umlauf, die so bezeichneten erotischen „Hilfsmittel“ sind den Menschen allerdings schon seit Jahrhunderten freudenspendende Diener. Zahlreiche Abbildungen überliefern, dass schon die alten Ägypter sich nachweislich Dildos aus diversen Materialien, wie Leder oder Ton bastelten.
Genau genommen müsste man bei den Sexspielsachen eher von Freudenspendern, denn von Hilfsmitteln sprechen, dienen doch die meisten Sextoys der Steigerung des Lustempfindens, nicht der Hilfe zum Geschlechtsverkehr. Weiterer gängiger Irrtum ist die Annahme, dass Sexspielsachen ausschließlich zur Selbstbefriedigung verwendet werden – der Handel verweist darauf, dass immer mehr Paare diese erotischen Spielsachen gemeinsam erwerben und wohl auch nutzen.
Heute gibt es jedenfalls Sextoys in riesigen Anzahl an Farben und Formen mit und ohne Vibration. Dazu zählen Vibratoren (sog. Massagestäbe), Dildos, Liebeskugeln, Vaginanachbildungen, Penismanschetten, Puppen, Pumpen, Orgasmusringe, Wäsche, Sauger, Klammern, Fesseln, Ketten, Zwingen, Reizsrom, Massageöle, Gele und Lotionen.
In einem weiter gefassten Sinn kann man auch besondere Bekleidung, Rollenspiel-Utensilien (z.B. Handschellen, Gerten, Peitschen) und ähnliches Zubehör („Toys“ genannt) hier hinzurechnen.
Derartige Gegenstände werden in Sexshops, auf Erotikmessen, in Erotikkatalogen und auf einschlägigen Internetseiten angeboten. Vor allem im Internet ist es aber nicht immer leicht, sich im Dschungel der schier unzähligen Produkte zurechtzufinden, die häufig mehr versprechen, als sie halten. Beim Kauf solcher Sex-Utensilien gilt es folglich einiges zu beachten – auch was die Gesundheit betrifft.
Sextoys im Überblick
Sie bieten Spaß, Spiel und Spannung, manche auch was zu naschen. Sexspielzeuge sind nicht nur bei Männern beliebt, die Frauen ziehen nach. Schickes, originelles Design holt die kleinen Lustbringer mehr und mehr aus der Schmuddelecke.
Noch vor einigen Jahren wurden Vibratoren & Co. sorgfältig in Schubladen versteckt, heute stehen wahre Schatzkisten der Erotik – auch aufgrund von Erfolgs-Fernsehserien wie „Sex & the City“ – offen auf Nachttischen herum. Hier ein kleiner Überblick über die häufigsten erotischen Spielsachen
- Dildo (künstlicher Penis – diverse Formen, Materialien und Farben) ohne Vibration
- Vibrator (Luststab für vaginalen oder analen Einsatz, ebenfalls unterschiedliche Materialien, Formen und Farben) mit Vibration
- Analdildos (zumeist etwas schmäler, für den annalen Gebrauch – für Männer und Frauen)
- Liebeskugeln (zumeist zwei bis vier Kugeln an einer Schnur; werden in die Vagina oder Anus eingeführt – bei Bewegung sorgt eine kleinere Hohlkugel im Inneren der großen für angenehme Stimulation.)
- Hoden-/Penis- bzw. Orgasmusringe – (aus Kunststoff oder auch Metall, werden diese Ringe über Penis und/oder Hoden gesetzt, sodass die Blutrückfuhr des errigierten Penisses verlansamt wird und somit eine bessere „Standfestigkeit“ und eine Herauszögern des männlichen Orgasmus bzw. der Ejakulation erreicht werden kann). Für die Gesundheit gefährlich können diese Spielzeuge dann werden, wenn durch Druck oder Zug nur mehr eine sehr schlechte Durchblutung des Gewebes gewährleistet ist. Eine gewisse Vorsicht ist naturgemäß auch beim Gebrauch eines Penisrings angebracht. Vor der Anwendung sollte zunächst die Gebrauchsanweisung genau gelesen werden. Ist der Ring zu klein oder wird er falsch angebracht, kann dies eine schmerzhafte Dauererektion (Priapismus) zur Folge haben. Dabei handelt es sich um einen Notfall, der einer sofortigen medizinischen Intervention bedarf, da die Erektionsfähigkeit dauerhaft beeinträchtigt werden kann.
- künstliche Vaginas (mit oder ohne Saugmechanik) – für Männer
- Masturbatoren & Vakuumpumpen – simulieren entweder vaginalen Geschlechtsverkehr oder Oralverkehr
- Zubehör für Fesselungs- und/oder Rollenspiele (z.B. Handschellen, Augenbinden usw.)
- Gleitgel (Gleitmittel)
- Brustwarzen-Stimulatoren uvm.
Weitere Lustspender, erotische Spielsachen & Geschenke:
- Erektions-/Penismanschette – aus Silikon oder Jelly – wird einfach über den Penis gezogen. Das erhöht seine Standfestigkeit und verwöhnt die Frau sanft bis hart, je nach Oberflächenausführung.
- Essbares Körperpuder – erst mit einem weichen Federpinsel einpudern, dann den süßen Staub zärtlich ablecken. Gibt`s z.B. mit Honiggeschmack.
- Gesellschaftsspiel im Bett – die Partner stellen einander intime Fragen und erteilen Aufträge. Der Gewinner wird verwöhnt, der Verlierer bestraft — wenn er möchte. Ideen liefern z.B. Sets wie Romeo und Julia oder Tarzan und Jane.
- Körperschokolade – die Schokolade wird mit einem Pinsel auf die Haut gestrichen, um danach abgeleckt zu werden. Zur Auswahl stehen die Geschmacksrichtungen: Vollmilch, weiße Schokolade und Zartbitter.
- Liebesschaukel – wird wie eine Kinderschaukel an der Decke befestigt. Sie ermöglicht schwebende Stellungen, die ohne nicht denkbar wären. Schaukeln inbegriffen.
- Lustfinger – weiche Fingerhüllen mit Noppen. Sie werden einfach übergestreift. Ziel: Das Vorspiel prickelnder gestalten.
Lagerung
Um zu verhindern, dass sich Staub, Fusseln, Milben, Bakterien, Keime und Pilze wieder an einem gereinigten Lovetoy ansiedeln, sollten die Spielzeuge nicht achtlos unter das Bett abgelegt werden. Sinnvoller ist es die Toys trocken, staubfrei, hygienisch und diskret in einem Behälter oder einer Hülle zu lagern. Eine geeignete, neutrale Plastikbox, die dann bedenkenlos, griffbereit unters Bett stellen kann, bekommt man in jedem Supermarkt.
Sauberkeit vor Lust: Hygiene von Sextoys
Nur wenige Leute denken bei oder nach Benutzung von Liebesspielzeugen an die Hygiene. Oftmals werden die Dildos, Vibratoren und Masturbatoren einfach nach Benutzung unter oder neben das Bett gelegt und am darauf folgenden Tag allerhöchstens mal eben kurz abgespült. Zur Vermeidung von Infektionen, Pilzen und Krankheiten sollte an die richtige Lagerung und Reinigung nachgedacht werden.
Reinigung und Pflege ist das A & O bei sexuellen Spielzeugen. Vernachlässigt man dies, bilden Ejakulat, Scheidensekrete und andere Flüssigkeiten hervorragenden Nährboden für Keime, Pilze und Krankheitserreger.
Wird ein Erotikspielzeug einige Tage, Wochen und Monate achtlos und ungereinigt gelagert und später wieder in die Scheide eingeführt, kann es zur Infektionen und Entzündungen und Störung der Scheidenflora und Harnwege kommen. Ebenso können bei Männertoys Harnwegsinfekte auftreten.
Auch wenn es schwer fällt – nach Benutzung der Love-Toys sollten sie in jedem Falle zumindest kurz mit fließendem, klarem Wasser abgespült werden. Sperma- und Scheidensekrete, Gleitgel und Öle gehen so am einfachsten zu entfernen.
Besser noch ist die Verwendung von Desinfektionsmitteln – vor allem, wenn die Hilfsmittel anal Verwendung finden oder das Spielzeug von verschiedenen Menschen benutzt wird ( HIV-, Hepatitis etc.). Desinfektionsmittel können jedoch die Schleimhäute reizend.
Deshalb empfiehlt es sich, das Sex-Utensil nach Möglichkeit mit einem Kondom zu überziehen. Dies ist besonders wichtig, wenn ein Dildo sowohl anal als auch vaginal verwendet werden soll. Dies kann man beispielsweise mit dem Händewaschen kombinieren. Nach dem Waschen sollte es mit einem Handtuch oder Papiertuch abgetrocknet werden.
Wichtig zu beachten ist, dass keine Seifenrückstände zurückbleiben, da diese ggf. für ein Brennen bei der nächsten Benutzung sorgen könnten. Der Vorteil einer sofortigen Reinigung liegt auf der Hand: Angetrocknete Körperflüssigkeiten sind Tage später wesentlich schwieriger zu reinigen und es haben sich bereits Bakterien gesammelt und vermehrt.
Einige Hygieneregeln, damit ihr Liebesspiel nicht zu Infektionen und Verletzungen führt:
- Sauberkeit spielt beim Sex eine wichtige Rolle, erst recht bei Sexspielzeugen: Alles, was den Körper berührt oder in ihn eingeführt wird, sollte zuvor stets mit heißem Wasser und Seife gereinigt werden.
- Als Dildo tabu ist alles, was splittern, abbrechen oder schneiden kann: Das Einführen von Flaschenhälsen, unbehandelten Holzstücken oder Drahtgegenständen kann Scheide, Anus und Penis schwer verletzen. Auf Gegenstände aus Glas, Holz (Bruch- bzw. Splittergefahr!) und Draht sollte auf Grund des hohen Verletzungsrisikos daher gänzlich verzichtet werden.
- Wird ein Gegenstand anal eingesetzt, ist es ratsam, ihn tatsächlich nur für diesen Zweck zu reservieren. Darmbakterien können so erst gar nicht in die Scheide gelangen und dort Infektionen und Pilzkrankheiten auslösen.
- Ein Dildo sollte langsam und am besten mit etwas Gleitcreme eingeführt werden: Wichtig ist, sich erst an das Gefühl zu gewöhnen und ein Gespür für das Material zu bekommen.
- Zum Schutz gegen HI-Viren (AIDS-Gefahr) sollte jedes Spielzeug mit einem Kondom versehen werden.
Prinzipiell gilt: Bei allen Gegenständen, die zu minimalen Verletzungen führen können und die mehrere Personen verwenden, besteht immer die Gefahr einer HIV- bzw. Hepatitis-Übertragung. Das gilt vor allem für jene, die im Analbereich eingesetzt werden. Die Infektionsgefahr lässt sich durch die Verwendung von Kondomen minimieren.
Verwendung von Gleitmittel
Gleitmittel dienen in erster Linie dazu, fehlende Feuchtigkeit in der Scheide (Lubrikation) auszugleichen bzw. bei speziellen Sexpraktiken (z.B. Analverkehr) die Gleitfähigkeit zu erhöhen, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Gleitmittel sollten wasserlöslich und pH-neutral sein und bei gleichzeitiger Verwendung von Kondomen diese nicht beschädigen. Häufig werden Baby- oder Massageöle als Ersatz für die kostspieligeren Gleitcremes verwendet, diese lösen jedoch Kondome auf.
Zur Anwendung diverser Sexspielzeuge, oder zur Intim- und Körpermassage sollte man besser Gleitmittel auf Wasserbasis verwenden. Massageöl ist da aber die schlechtere Wahl, da Öle, je nach Qualität, die Haut reizen, die Scheidenflora stören, Sexspielzeuge angreifen und Flecken auf Bett, Couch etc. hinterlassen können. Besser sind da die wasserlöslichen Massage-Gele.
Kleiner Insider-Tipp
Nicht alles was Spass macht, muss auch teuer sein. Nicht alles was teuer ist, muss auch Spass machen. Der Einsatz von Lovetoys kann die erotische Leidenschaft in einer Partnerschaft lustvoll steigern, Tabus aufbrechen und völlige Hingabe an den Partner mit sich bringen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn man sich über den Einsatz solcher Mittel einig ist und beiderseitiges Verlangen danach besteht.
Jeder Versuch, den/die andere/n zu Überreden wird zwangsläufig mit Frustration enden. Deshalb zuerst die Fantasie spielen lassen und sich dann einen Überblick verschaffen. Mittlerweile gibt es nämlich auch für Sex-Toys bereits eine interessante Tester-Plattformen, die seriös über Vor- und Nachteile diverser Produkte berichten, womit man sich einigen Ärger und rausgeschmissenes Geld sparen kann.
Ein weiterer kleiner aber feiner Tipp entspringt einer gezielten Recherche: Muss in Bezug auf Sexspielsachen für Erwachsene tatsächlich immer Geld über die (virtuelle) Theke wandern? Die Antwort lautet schlicht und ergreifend: nein!
Überlassen Sie Ihre Lust nicht teuren Marketingexperten oder schmuddeligen Shops, seien Sie kreativ und basteln Sie selber an Ihrer Lust! Sie glauben nicht, dass das geht? Nun, www.sexspielzeug-basteln.com wird sie eines Besseren belehren.
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Linktipps
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