Die Unfruchtbarkeit der Frau

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Die Unfruchtbarkeit der Frau

Wenn bei einem Paar trotz Kinderwunsches und regelmäßigem, ungeschützten Geschlechtsverkehrs eine Schwangerschaft ausbleibt, kann das vielfältige Ursachen haben.

Diese können sowohl bei der Frau, als auch beim Mann liegen, wobei etwa 45% der Frauen weltweit unter vermindeter Unfruchtbarkeit (Fertilität) leiden.

Unfruchtbarkeit der Frau – Artikelübersicht:

Voraussetzungen für eine Schwangerschaft seitens der Frau sind normale anatomische Begebenheiten der Genitalorgane mit Durchlässigkeit von den Eierstöcken bis zur Gebärmutter, normale hormonelle Funktion, normale Eiproduktion der Eierstöcke und normale bakterielle Besiedelung der Scheide.

Gilt eine Unfruchtbarkeit des Mannes als ausgeschlossen und eine gewollte Empfängnis bleibt über einen längeren Zeitraum (8-12 Monate) dennoch aus, sollte ein Gynäkologe aufgesucht werden um die Gründe dafür zu erforschen. Um die Ursachen für eine ausbleibende Schwangerschaft herauszufinden, muss der Arzt eine Reihe von Untersuchungen durchführen. Zuallererst sollte ein ausführliches Gespräch stattfinden.

Hierbei wird der Arzt nach der Zyklusanamnese fragen, um herauszufinden, wann der optimale Zeitpunkt für die Kohabitation ist. Auch hierfür eignet sich die Basaltemperaturkurve. Mit Hilfe dieser kann festgestellt werden, ob überhaupt ein Eisprung stattfindet, und wenn ja, wann. Ist dies nicht der Fall, kann z.B. durch eine Blutabnahme ein Hormonprofil erstellt werden, welches die Ursache für den ausbleibenden Eisprung klären kann.

Gründe für Unfruchtbarkeit der Frau

Die Gründe für eine Unfruchtbarkeit bei einer Frau lassen sich in drei Gruppen gliedern:

  • ausbleibender EisprungDie Grundvoraussetzung für eine Schwangerschaft ist eine befruchtungsfähige Eizelle. Nicht in jedem Zyklus kommt es aber zu einem Eisprung. Besonders wenn vorher mit der Pille verhütet wurde, ist ein Ausbleiben des Eisprunges nicht ungewöhnlich. Hormonelle Störungen und Erkrankung der Eierstöcke sind andere Gründe für das Ausbleiben des Eisprunges. Auch starkes Über- oder Untergewicht und psychische Probleme können den Hormonhaushalt stören.
  • Die Vereinigung der Eizelle und des Spermas wird verhindert (z.B. Verklebung des Eileiters, abnormer Zervikalschleim).Wenn die Eileiter, verklebt, vernarbt oder verengt sind, können entweder die Spermien nicht bis zur Eizelle vordringen oder die befruchtete Eizelle kann nicht in die Gebärmutter gelangen. Zu Beschädigungen an den Eileitern kann es durch Infektionen oder eine Operation gekommen sein.
    Behandlung: In einigen Fällen können die Eileiter geöffnet oder geweitet werden. Wenn dies nicht möglich ist, besteht die Möglichkeit einer In-vitro-Fertilisation („Retortenbaby“).
  • Unfähigkeit ein Kind auszutragenAnomalien der Gebärmutter
    Einige Frauen haben eine missgebildete Gebärmutter, bei der die Form oder Größe der Gebärmutter verändert ist.

    Auch wenn in diesen Fällen häufig eine Befruchtung der Eizelle möglich ist, kann die Eizelle sich nicht in der Gebärmutter einnisten und dort heranwachsen. Ein zu niedriger Progesteronspiegel kann der Grund sein, wieso sich die Gebärmutter nicht genügend aufbaut und die Einnistung stört. Hormontabletten können das Problem lösen.

  • Endometriose
    Die Gebärmutterschleimhaut kann in andere Unterleibsorgane wuchern. In einigen Fällen ist eine Hormonbehandlung oder sogar eine Operation notwendig um die Fruchtbarkeit wieder herzustellen.
  • Schwäche der Zervix
    Eine Schwäche der Zervix, des Gebärmutterhalses, verhindert zwar nicht die Empfängnis, kann aber später zu einer Fehl- oder Frühgeburt führen. Normalerweise öffnet sich der Muttermund erst wenige Wochen vor der Geburt. Bei einer Zervikalschwäche öffnet sich der Muttermund zu früh.

Eine große Bedeutung für die Kinderlosigkeit kommt dem Alter zu, in dem die Frauen sind, wenn sie Kinder planen. Nach dem 35. Lebensjahr geht die Empfängnischance stark zurück, sie ist sogar zwischen dem 30. und 35. Lebensjahr schon erniedrigt. Liegt die Ursache für die Kinderlosigkeit bei der Frau, liegt dem in fast der Hälfte der Fälle eine Fehlfunktion der Eierstöcke zugrunde.

Ca. 40% der Fälle machen organische Ursachen aus, wie z.B. Unbeweglichkeit der Eileiter, anatomische Begebenheiten, wie Lageanomalien der Gebärmutter, narbige Veränderungen im Unterbauchraum oder Entzündungen der Scheide. Auch psychogene Faktoren spielen eine Rolle, wie z.B. übersteigerter Kinderwunsch, Ablehnung der Mutterrolle, seelische Konflikte usw.

Ein Paar gilt medizinisch als unfruchtbar, wenn nach einem Jahr ungeschützen Verkehrs keine Empfängnis zustande kommt.

Behandlungsmöglichkeiten

Abhängig von der Ursache, gibt es eine Reihe verschiedener Möglichkeiten Unfruchtbarkeit zu behandeln:

  • Künstliche Insemination, dabei wird der Frau aufbereitetes Sperma in den Gebärmutterhals eingeführt.
  • Hormonell herbeigeführter Eisprung,(z.B. durch das Medikament Clomid)
  • Chirurgische Maßnahmen in Fällen blockierter Eileiter
  • chirurgische und evt. hormonelle Behandlung von Endometriose, häufig gefolgt durch
  • Künstliche Befruchtung, bei der Eizellen entnommen, befruchtet und wieder in die Gebärmutter eingepflanzt werden ( In-vitro-Fertilisation oder IVF)
  • Eizellenspende einer anderen Frau (in Kombination mit künstlicher Befruchtung)
  • Das direkte Einführen von Spendersamen in die Gebärmutter), zudem
  • lntra-Cytoplasmatische Sperma-Injektion (ICSI)Spermabefunde haben ergeben, dass die Samenzelle nicht in der Lage ist, aus eigener Kraft in die Eizelle einzudringen. Diese Feststellung oder missglückte IVF-Versuche legen die Anwendung des ICSI-Verfahrens nahe. Hierbei handelt es sich jedoch nur um eine Zusatztherapie zum IVF-Verfahren, denn es geht ausschließlich darum, die Samenzelle künstlich in die Eizelle einzupflanzen.

    So kann die Erbinformation auch bei erheblicher Spermafunktionseinschränkung in die Eizelle gelangen:

    Die Gewinnung der Eizelle erfolgt wie bei einer IVF-Behandlung. Mit einem Hochleistungs-Mikroskop und elektronisch-hydraulisch gesteuerten Instrumentensystemen wird nun eine Samenzelle in eine Eizelle eingespritzt, danach verläuft die Behandlung wie beim IVF-Verfahren weiter.

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com

Linktipps

– Unfruchtbarkeit (allgemein)
– Corona-Impfung: Kein Einfluss auf Spermien
– Zysten: Ursachen, Symptome & Behandlung
– Unfruchtbarkeit beim Mann
– künstliche Befruchtung
– Endometriose
– Wunschkinder.net
– Frauenarzt.at
– Frauenarztbesuch.de

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