Der männliche Orgasmus – Mythen & Fakten

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Der männliche Orgasmus

Der weibliche Höhepunkt ist anders – der männliche auch. Männer und Sex – alles scheint selbstverständlich und klar, dabei ist männliche Sexualität viel komplexer als lange vermutet. Es ist nicht nur die hormonell gesteuerte mechanische Erektion mit der Sehnsucht nach Eindringen und Zustoßen. Und der Samenerguss ist zwar ein sichtbares, längst aber nicht das einzige Zeichen des männlichen Orgasmus.

Der männliche Orgasmus – Artikelübersicht:

Männliche Sexualität

In rund zehn Jahren wurden etwa 7000 Männer interviewt und man ist zu einem erstaunlichen Ergebnis gekommen: Die männliche Sexualität ist wesentlich vielfältiger als bisher gedacht. Männer genießen ihre Körper phantasievoller als die Klischees es ihnen zubilligen.

Allerdings befriedigen sich viele Männer lieber alleine als im Beisein eines Partners. Es mag überraschend klingen, aber die traditionell enge Definition von Sex ist auch für Männer negativ. Mag man zunächst meinen, Männer hätten beim Sex den besseren Part erwischt, so ist auf der anderen Seite der Coitus als Ziel und Zweck auch für den Mann eine sehr einengende Geschichte. Er steht unter Beweisdruck, pulvert seine gesamte Energie in den final act und verpasst dabei andere, vielleicht sogar lustvollere Varianten des Sex.

Wie die Lust erlebt wird, hängt allerdings von vielen Faktoren ab: der Laune, dem Partner, dem Vorhandensein oder der Abwesenheit von Sorgen und Stress, der eigenen Einstellung zum Sex … Nicht zuletzt spielen Erfahrungen eine Rolle. Nicht nur mit früheren Partnern und der Selbstbefriedigung. Sondern die Vertrautheit mit dem eigenen Körper und der Akzeptanz geheimer seelischer Regungen.

Grundlagen

Die amerikanischen Sexualforscher William H. Masters und Virginia E. Johnson haben im Jahr 1970 zum ersten Mal die anatomischen und physiologischen Reaktionen des Menschen auf sexuelle Stimulierung ausführlich beschrieben. Sie prägten den Begriff vom „sexuellen Reaktions-Zyklus“, der ausschließlich die körperlichen Veränderungen bei Mann und Frau benennt:


1. Erregungsphase
2. Plateauphase
3. Orgasmusphase
4. Rückbildungsphase

Sexuelle Erregung kann nicht nur durch körperliche, sondern auch durch psychische Stimulierung hervorgerufen werden: durch visuelle Reize, durch Träume, die eigene Vorstellungskraft und durch sexuelle Phantasien. Eine Abgrenzung, welche Art der Stimulierung die „normalere“ sei, gibt es nicht – und auch die weit verbreitete Annahme, dass Männer gundsätzlich auf andere Reize reagierten als Frauen, ist so nicht haltbar. Die einzigen Unterschiede, die es in diesem Bereich gibt, sind individueller Natur – d.h. jeder Mensch ist sexuell auf seine ganz eigene Art besonders ansprechbar.

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Erregungsphase:

Bei Männern kann es in dieser Phase zu einem Zuwachs der Muskelspannung kommen, Erröten der Haut, Erektion der Brustwarzen, und natürlich einer Erektion des Penises.

Obwohl Männer sich oftmals dessen vielleicht nicht bewusst sind, so schwellen ausserdem die Hoden an, der Hodensack verengt sich und der Penis beginnt eine Lubrikationsflüssigkeit auszusondern, welche dazu da ist die Bewegung der Vorhaut über die Eichel zu verbessern: Dies ist die Flüssigkeit, die man manchmal als ‚Liebeströpfchen‘ bezeichnet, und welche in sich selbst einen starken sexuellen Reiz darstellen kann – sicherlich genauso aufregend wie die Lubrikation, die eine Frau in ihrer Vagina produziert, wenn sie sexuell erregt ist.

Eine Erektion wird dann produziert, wenn das Gehirn eine Nachricht entlang der Nervenzellen zum Penis sendet und dadurch die Freisetzung von Stickoxiden veranlasst, einem chemischen Botenstoff, der bewirkt, dass sich die Blutgefässe, die den Penis versorgen, erweitern.

Dadurch füllen sich die zentralen Hohlräume des schwammigen Gewebes im Penis (Corpora cavernosae) mit Blut, was wiederum zu einer Verengung der ableitenden Venen des Penises führt. Das vermehrt zugeführte Blut in den Hohlräumen des Penises kann nicht mehr abfliessen, was verursacht, dass das schwammige Gewebe in der Mitte des Penises noch mehr anschwillt und den Penis steif wie einen Stab werden lässt.

Es gibt einige Dinge, die bei diesem Prozess schiefgehen können, es wäre aber falsch anzunehmen, dass nur Männer über 40 Probleme mit Erektionen haben könnten, weil dies Männer jeden Alters betreffen kann. Um genau zu sein, Stress, Angst – besonders Ängste über die sexuelle Leistungsfähigkeit – Krankheit und so weiter, können alle die Fähigkeit eines Mannes eine Erektion zu bekommen beeinträchtigen.

Die Erregungsphase kann eine sehr angenehme Erfahrung sein auch für sich allein genommen, da das Gehirn während dieser Phase Endomorphine ausschüttet, welche die körpereigenen, morphium-ähnlichen Chemikalien sind. Zusätzlich natürlich, kann das Gefühl einer Erektion angenehm sein, da sie Druck auf die empfindlichen Teile der Eichel ausübt.

Je länger die Phase der Erregung anhält, desto intensiver wird der Orgasmus des Mannes sein, wenn er endlich kommt. Es ist es demnach wert die Freuden eines schnellen Orgasmuses, obwohl intensiv, für die grösseren Freuden eines Orgasmuses, welcher nach einer Stunde oder länger erreicht wird, einzutauschen.

Der Grund dafür ist, dass je länger die Erregungsphase anhält, desto grösser das Volumen an Ejakulationsflüssigkeit sein wird, welches später ausgestossen wird, da die Prostata und die andere Drüsen des männlichen Reproduktionsapperates mehr Zeit haben um diese Flüssigkeiten zu produzieren. Wenn die Ejakulation dann stattfindet wird das grössere Volumen zu grösseren und lustvolleren Kontraktionen führen – und zu einer eindrucksvolleren Menge an Samenflüssigkeit.

Plateauphase:

Erst in der Plateauphase erreicht die sexuelle Spannung ein Intensität, aus der heraus es zum Orgasmus kommen kann. Auch diese Phase erleben Mann und Frau – die Frau allerdings braucht länger, um von der Plateauphase aus einen Orgasmus zu erreichen, muss also längere Zeit stimuliert werden, als Männern vielfach bekannt ist.

Viele Sexualwissenschaftler vertreten aber auch die Auffassung, dass Männer sich über ihre eigene Plateauphase gar nicht im klaren sind und allzu vorschnell zum Orgasmus kommen wollen – das kann ein wesentlicher Grund dafür sein, wenn bei einem Paar der sexuelle Gleichklang fehlt und einer der Partner (oft die Frau) unbefriedigt bleibt.

Orgasmusphase:

Die nächtse Phase des sexuellen Erregungszykluses ist der Orgasmus, welcher in Männern meist von der Ejakulation begleitet ist. Die Orgasmusphase verläuft bei Mann und Frau unterschiedlich: Während sie beim Mann auf wenige Sekunden begrenzt ist, sind Frauen grundsätzlich zu mehreren Orgasmen innerhalb eines Reaktions-Zyklus in der Lage.

Gibt es einen Unterschied zwischen Ejakulation und Orgasmus? Eine interessante Frage. Wir sind so dran gewöhnt, dass die beiden Hand in Hand gehen und auch so befriedigt mit diesem Arrangement, dass die meisten Männer niemals die Möglichkeit erforschen, dass sie nicht unbedingt zusammen auftreten müssen. Dennoch: nicht immer gehört eine Ejakulation zum männlichen Orgasmus, es gibt sehr wohl „trockene“ Orgasmen bei Männern.

Der Androloge Frank Sommer erklärt warum: „Die Ejakulation erfüllt die physische Funktion, den Samen auszustoßen. Der Orgasmus ist jedoch das Gefühl des Höhepunkts, das den ganzen Körper überfluten kann. Bei den allermeisten Männern laufen Ejakulation und Orgasmus parallel ab, manchmal jedoch können sie auch zeitlich versetzt oder sogar einzeln eintreten – also Orgasmus ohne Ejakulation oder Ejakulation ohne Orgasmus.“

Ein Orgasmus kann nicht gestoppt werden, wenn begonnen, da er ein unbewusster Vorgang von Muskelanspannungen und Freigabe von Spannung darstellt. Andererseits kann ein Mann kontrollieren, wie schnell er zum Orgasmus kommt auf verschiedene Arten. Am offensichtlichsten ist wohl ,dass er den Druck auf seinen Penis vergrössern kann, indem er tiefere oder härtere Stösse während des Geschlechtsverkehrs durchführt, oder mit stärkeren Handbewegungen, wenn er masturbiert, oder dadurch, dass seine Partnerin seine Prostata massiert durch das Perineum oder durch die interne Wand des Rektums durch einen in den Anus eingeführten Finger.

Eine weitere Art den Orgasmus zu beschleunigen besteht durch die Kontraktion der internen Muskulatur, welche von der Hüfte zum Penis läuft, was den Orgasmus beschnleunigen und intensiver ausfallen lassen wird.

Kurz vor dem Orgasmus selbst, staut sich die Samenflüssigkeit in der Kuppel der Prostata an. Dies produziert das vertraute Gefühl einer unmittelbaren Ejakulation – einer der schönsten Momente im Leben eines Mannes.

Dann, im Moment des Orgasmuses, werden die Hoden nahe an den Körper herangezogen und der Harnleiter zur Blase schliesst sich, sodass sich die Samenflüssigkeit einen Weg nach aussen suchen muss. Eine Reihe von Muskelkontraktionen folgen, welche den eigentlichen Orgasmus darstellen. Diese Kontraktionen kommen in den Muskeln an der Basis des Penises vor, in den Muskeln im Schaft des Penises, rund um den Analsphinkter, den Muskeln rund um das Schambein und den Muskeln im Rektum.

All diese Muskeln kontrahieren sich ungefähr acht mal, manchmal etwas mehr oder weniger, in einem 8-zehntel einer Sekunde Intervall und dadurch wird die Samenflüssigkeit mit den Spermien ausgestossen. Die Kontraktionen können dazu führen, dass die Samenflüssigkeit richtig hinausschiesst oder auch nur tröpfelt, je nachdem in welcher Kondition die Muskeln sind, wie lange die letzte Ejakulation her war und dem Volumen der Flüssigkeit, welche sich in den früheren Phasen der Erregung angesammelt hat.

Die Rückbildungsphase:

Und auch die Rückbildungsphase ist bei Mann und Frau nicht identisch – denn beim Mann schließt sie einen individuell unterschiedlich langen Zeitraum ein, in dem eine erneute sexuelle Erregung noch nicht wieder möglich ist: die sogenannte Refraktärzeit, die es bei der Frau nicht gibt.

Auch beim Mann ist Orgasmus nicht gleich Orgasmus

Orgasmen unterscheiden sich auch beim Mann, sie sind nicht alle welterschütternde Ereignisse! Es gibt viele Gründe, warum sie nicht alle gleich toll sind. Einer der Hauptgründe ist die Tatsache, dass sie den ganzen Körper mit einbeziehen, und dadurch Umstände wie Grad der Müdigkeit, Erschöpfung, Entspannung und Stress einen Einfluss auf die Intensität der Erfahrung haben werden.

Und natürlich wird es auch einen Einfluss auf das Ereignis und seine Intensität haben, wie sexy du dich am Anfang schon gefühlt hast. Ein Mass der Intensität eines Orgasmuses kann der Grad an Kontraktionen der Gesichtsmuskulatur einer Person sein oder die Lautstärke von unbewussten Ausrufen während des Orgasmuses.

Orgasmus und Ejakulation

Orgasmus und Ejakulation sind – wie zuvor bereits erörtert – nicht zwangsläufig das gleiche. Es gibt Orgasmen ohne Ejakulation und Ejakulationen ohne Orgasmus. Auch die männliche Sexualität ist nicht ganz so simpel wie es noch in vielen Aufklärungsbüchern geschrieben steht.

Während die Ejakulation normalerweise klar und unverkennbar zu Tage tritt, ist der Orgasmus ein komplexeres Phänomen, das sich bei näherer Erforschung in sehr verschiedenen Qualitäten ereignen kann. Die Palette reicht von einem körperlich sehr eng umgrenzten lustvollen Reflex, vergleichbar einem Niessen, das einen Erguß auslöst, bis hin zu einer den ganzen Körper umfassenden seelischen Hingabe, in der sich für Momente, vielleicht sogar länger, jede Identifikation auflösen kann.

Der Unterschied könnte kaum größer sein, und dennoch handelt sich um zwei Pole eines Kontinuums.

Ein paar Fakten über Ejakulation

Die Samenflüssigkeit ist eine Mischung von Spermien, den Sekreten verschiedener Vesikel und einer Flüssigkeit der Prostata. Die Sekrete der Prostata enthalten Prostaglandin, Zucker, um die Spermien auf ihrem Weg zum Ei mit Energie zu versorgen, Wasser und Mineralien, im besonderen Zink und Kalzium, welche die Spermien benötigen um die Bewegung ihrer Schwänzchen aufrechterhalten zu können.

Es besteht eine grosse Variation im Volumen, das ejakuliert wird, und auch des Alters, in dem der junge Mann selbiges zum ersten mal produziert. Das durchschnittliche Volumen wird in der Fachliteratur oft mit 2 bis 5 ml angegeben, letztere Menge entspräche ungefähr ein gestrichenen Teelöffel, diese Angaben sind allerdings wirklich nur als vage Durchschnittswerte zu sehen, da die Menge des Ejakulats eben von mehreren Faktoren abhängig ist.

Exkurs: Der männliche G-Punkt (Prostata)

Die meisten Männer verbinden mit dem Begriff Prostata eine eher negativ geprägte Erfahrung, nämlich die einer rektalen Krebsvorsorgeuntersuchung bei ihrem Hausarzt oder Urologen. Auch dies ist eine der Realitäten, wenn es um dieses etwa walmussgroße Organ geht. Eine, jedoch beileibe nicht die Einzige.

Der Prostatadrüse, auch Vorsteherdrüse genannt, kommen weitere, für uns als sexuell aktive Menschen interessante Aspekte hinzu, denen sich selbst viele Männer nicht bewusst sind. Und tatsächlich ist dieses, zur Hälfte aus Drüsen- und zur Hälfte aus Muskelgewebe bestehende Organ, eines der Hauptsitze der schönen Gefühle auf dem Weg zum und beim Orgasmus.

Die Stimulierung des Bereiches zwischen Hoden und After – auch als Jen-Mo-Punkt bekannt – dürfte auch dafür verantwortlich sein, dass auch Männer multiple Orgasmen haben können.

In der Tat spielt sich viel von den Gefühlen, ob nun ausgelöst durch die eigentliche Stimulation der Prostata, der Hoden oder des Penis, tief „drinnen“, nämlich in der Region um die Prostata ab. Und auch bei der Ejakulation tritt sie stark und doch oft unbemerkt in Erscheinung. Zum einen steuert die Prostata etwa ein Drittel des Ejakulats bei. Dabei handelt es sich um ein klares, zähflüssiges Sekret von leicht salzigem Geschmack, ansonsten ist die Absonderung eher geruchlos.

Trotz des erwähnten leicht salzigen Geschmacks enthält das Sekret einen gewissen Anteil an Zucker, der den Spermien als Energiequelle dient, sowie Hormone aus der Gruppe der Prostaglandine, die in Uterus und Eileiter Kontraktionen auslösen, die – wie bereits erwähnt – dem Spermium helfen zur Eizelle zu gelangen.

Männer die sich der Funktion und den von der Prostata ausgehenden Gefühlen bewusst sind, beschreiben dies häufig als Pumpen oder Aufwallen von sexuellen Gefühlen. Völlig anders als bei einer reinen Stimulation des Penis, die dagegen als eher an der Oberfläche stattfindend beschrieben wird. Vielleicht ist dies das Gegenstück zu der Beschreibung von Frauen, wenn sie vom Unterschied zwischen klitoralem und vaginalem Orgasmus sprechen.

Tipps und Tricks zum Finden des männlichen G-Punktes sowie zur manuellen und oralen Stimulation finden Sie anbei bei unseren Web-Tipps.


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