Erektionsstörungen durch Rauchen
Auch wenn Packungstext und Bilder auf Zigarettenschachteln eindringlich darauf hinweisen, muss die Suchtmedizin in regelmäßigen Abständen darauf aufmerksam machen. Rauchen beeinträchtigt das Sexualleben. Was die meisten Raucher einfach verdrängen: Hoher täglicher Tabakkonsum erhöht nicht nur die Wahrscheinlichkeit einer koronaren Herzerkrankung und eines Schlaganfalles, er beeinträchtigt auch nachweislich die erektile Funktion des Mannes.
Erektionsstörungen durch Rauchen – Artikelübersicht:
- Potenzstörung als Warnsignal
- Vorbeugung und Aufklärung
- Ursachen der Erektilen Dysfunktion im Überblick
- Linktipps
Obwohl die negativen Folgen des Tabakkonsums hinlänglich bekannt sind, raucht Schätzungen zufolge noch immer mehr als ein Viertel der österreichischen Bevölkerung. Dabei müssen etwa 9.000 Menschen jedes Jahr ihr Leben lassen. Dennoch beeindrucken diese Zahlen die wenigsten Raucher, weshalb man in der Aufklärungsarbeit dazu übergegangen ist, diese bei ihrer Männlichkeit zu packen und darauf hinzuweisen, dass Rauchen ein enormer Risikofaktor für Erektionsstörungen (der sogenannten erektilen Dysfunktion) ist.
Potenzstörung als Warnsignal
Neueste Untersuchungen zeigen, dass Raucher durchschnittlich ein um 31% erhöhtes Risiko für eine erektile Dysfunktion als Nichtraucher.
Männer, die täglich mehr als 20 Zigaretten rauchen haben demnach ein um 60% erhöhtes Risiko für eine erektile Dysfunktion (Potenzschwäche) als Nichtraucher. Der Zusammenhang war bei den Untersuchungen abhängig von der Dosis: Die Gefahr einer Erektionsstörung war bei Männer mit geringerem Zigarettenkonsum niedriger¹.
Da Rauchen nachweislich die Gefäße schädigt, kommt es bei Rauchern immer wieder zu Problemen beim Liebesspiel. Da die Penisarterie eine der dünnsten des Körpers ist, kommt es in diesem Bereich leicht zu Verstopfungen, mit dem Ergebnis, dass der für die Erektion nötige Blutfluss dadurch stark verringert ist.
Das Auftreten von Erektionsstörungen muss somit als erstes Warnsignal für eine generalisierte Gefäßerkrankung gesehen werden.
Vorbeugung und Aufklärung
Die Deutsche Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz) hält nüchtern fest, was sich scheinbar vor allem bei Jugendlichen nocht nicht ausreichend herumgesprochen hat: Nikotin ist ein starkes Gift. Ein 80 kg schwerer Mensch stirbt an einer Einmal-Dosis von 80 mg Nikotin innerhalb kurzer Zeit.
Wer 20 Zigaretten am Tag raucht, führt seinem Körper in dieser Zeit etwa 80 bis 140 mg Nikotin zu. Diese Menge wirkt nur deshalb nicht tödlich, weil der Körper das Nikotin relativ rasch abbauen kann. Wer am Tag etwa 10 bis 20 Zigaretten raucht, bekommt so ganz allmählich eine chronische Nikotin-Vergiftung. Nikotin ist ein Gefäß-Gift und verursacht zu hohen Blutdruck und Verschlusskrankheiten der Arterien.
Besonders hinterhältig an den möglichen dramatischen Auswirkungen des Rauchens ist der Umstand, dass diese vor allem jugendlichen Rauchern nicht auffallen, weil die Anzeichen erst in einem späteren Lebensabschnitt auftreten. Erschreckende 30% der Burschen und Mädchen im Alter von 13 bis 14 Jahren haben Umfragen zufolge bereits zum Glimmstängel gegriffen. Ein Umstand der offenbart, dass die ganze Aufmerksamkeit der Gesundheitspolitik deshalb auf der Aufklärung Jugendlicher liegen muss.
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Ursachen der Erektilen Dysfunktion im Überblick
Grundsätzlich muss zwischen organischen, psychischen und medikamentenbedingten Ursachen unterschieden werden.
- die Arteriosklerose ist der häufigste Grund für Potenzstörungen ab der Lebensmitte.
- allein das Vorhandensein eines Diabetes kann mit statistisch signifikanter Wahrscheinlichkeit
sexuelle Störungen wie zum Beispiel erektile Dysfunktion auslösen - Medikamente mit unerwünschten Nebenwirkungen auf die Erektion
(besonders Arzneimittel gegen Bluthochdruck, psychische Beschwerden und Schmerzen) - Stress und seelische Probleme nehmen die Lust, hemmen die Erektion oder verstärken eine körperlich bedingte Sexualstörung
Bei organischen Ursachen für Erektionsstörungen unterscheidet man:
1. Störungen bei der Durchblutung (vaskuläre Ursachen), d.h. zu geringe Blutzufuhr (arteriell) oder erhöhter Blutabfluss
2. Schädigungen im zentralen oder peripheren Nervensystem (neurogene Ursachen)
3. Hormonstörungen (endokrine Ursachen)
4. Schädigungen des Schwellkörpergewebes (kavernöse Ursachen)
Wer unter mangelnder Potenz leidet sollte unbedingt mit seiner Partnerin darüber sprechen, da Erektile Dysfunktion immer ein Paarproblem darstellt. Außerdem sollte ein Spezialist aufgesucht werden, der die neuesten und besten Methoden für dauerhaften Nikotinentzug nennen kann. Denn dem schädlichen Dunst ein für alle Mal zu entsagen wäre der wichtigste Therapieschritt: Es steht mittlerweile nämlich fest, dass sich bei 25% der Exraucher innerhalb eines Jahres nach Tabakkarenz die Errektionsfähigkeit wieder verbessert hat – bedeutet, dass sich das Aufhören auch in diesem Zusammenhang jedenfalls lohnt.
¹ Quellen: „Association between Smoking, Passive Smoking, and Erectile Dysfunction. Results from the Boston Area Community Helath (BACH) Survey.? und Tulane University: „Prevent Smoking to Reduce Risk of Erectile Dysfunction“ (07/2007):
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Linktipps
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