Sexuelle Dysfunktionen

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Sexuelle Dysfunktionen

Ein aktives Sexualleben macht nicht nur Spaß, es bringt auch Erfüllung für Körper und Seele. Leider bleibt das Vergnügen schnell auf der Strecke, wenn Erektions- oder Orgasmusprobleme das Liebesspiel trüben. Wer es schafft, über seine Sexualprobleme zu reden, ist der Lösung des Problems einen bedeutenden Schritt näher gekommen. Zudem stehen Betroffenen nun eine neue Broschüre und eine effektive Therapieform zur Verfügung.

Sexuelle Dysfunktionen – Artikelübersicht:

Raus aus der Isolation, dazu soll eine aktuelle Patientenbroschüre mit dem Titel „SEX-KNIGGE – Mehr Lust im Bett“ ermutigen. Der Ratgeber gibt Einblick in verschiedene sexuelle Dysfunktionen wie vorzeitiger Samenerguss (Ejaculatio praecox) und Potenzstörungen (erektile Dysfunktion) und deren Therapiemöglichkeiten.

Tabuthema sexuelle Dysfunktion

Obwohl in Österreich rund 800.000 Männer im Laufe ihres Lebens mit Potenzproblemen konfrontiert sind, ist dieses Thema nach wie vor für viele tabu: So dauert es im Schnitt 3 Jahre, bis sich ein Mann mit Erektionsstörungen einem Arzt anvertraut. Bis dahin leiden viele still vor sich hin, bis schließlich im schlimmsten Fall die Paarbeziehung daran zerbricht.

Damit es nicht so weit kommt, sollen klärende Gespräche Versagensängste mindern und den psychischen Druck reduzieren. Mit Hilfe ärztlicher Untersuchungen beim Urologen lassen sich mögliche organische Ursachen für sexuelle Dysfunktionen rasch abklären und sehr gut behandeln.

Erektionsstörungen können häufig auch ein erstes Anzeichen für Diabetes mellitus, Gefäßerkrankungen oder hoher Blutdruck sein.

Was viele Männer nämlich nicht wissen: Zahlreiche körperliche Erkrankungen führen direkt oder indirekt zu Erektionsstörungen. Da sie Schäden an Nerven und/oder Gefäßen hinterlassen, stören diese Krankheiten das komplexe Wechselspiel von Blutein- und -ausstrom im erigierten Penis.

Die Statistik zeigt, dass über 70% der Fälle von Erektiler Dysfunktion auf organische Ursachen zurückzuführen sind.

Der SEX-KNIGGE wurde in Zusammenarbeit von Pfizer Austria mit MedMedia erstellt und ist bei Allgemeinmedizinern, Internisten und Urologen kostenlos erhältlich.

Vorzeitiger Samenerguss – vom Tabuthema zur Behandlung

„Stellen Sie sich vor, Sie betreten einen Lift. Darin stehen fünf Herren, die schweigend mit ihnen fahren. Wahrscheinlich hat zumindest einer von diesen Herren ein Problem mit vorzeitigem Samenerguss. Und obwohl er vielleicht sehr darunter leidet, spricht er nicht darüber. Er spricht mit niemandem“, sagte Dr. Karl Dorfinger, Präsident des Berufsverbandes der österreichischen Urologen.

Möglicherweise gibt es für Männer – wohl auch für Paare – kaum ein größeres Tabuthema, als die Ejaculatio praecox, der vorzeitige Samenerguss des Mannes beim Geschlechtsverkehr. Über die erektile Dysfunktion wurde schon immer in „geselliger Runde“ gewitzelt, spätestens jedoch, seit es dagegen Tabletten gibt. Doch über die häufigste sexuelle Störung des Mannes, die für beide Partner gleichermaßen frustrierend ist, wird geschwiegen.

Prof. Dr. Gerti Senger, Klinische Psychologin, Verhaltens- und Paartherapeutin in Wien: „Es handelt sich um einen Kontrollverlust im intimsten Bereich des Einzelnen und der Sexualpartner. Die ersten Reaktionen auf einen solchen Kontrollverlust sind Angst und ?Reaktanz‘. Letzteres ist das heftige Bemühen, die Kontrolle doch herzustellen. Anhaltender Misserfolg aber wird schließlich zu ,gelernter Hilflosigkeit‘. Es kommt zum Selbstwertverlust, die subjektive Befindlichkeit und das Beziehungsklima verschlechtern sich.“

Häufige Störung

Wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen – quer über alle Altersgruppen hinweg – dass 18 bis 25 Prozent der Männer unter vorzeitigen Samenerguss beim Sex leiden. Sie zählt damit zu den häufigsten sexuellen Dysfunktionen bei Männern.

Laut Definition liegt vorzeitiger Samenerguss übrigens dann vor, wenn:

  • Ejakulation schon vor oder innerhalb einer Minute nach der vaginalen Penetration
  • Der Mann hat keine Kontrolle über seinen Samenerguss
  • Zumindest einer der beiden Partner empfindet die Störung als belastend und frustrierend

Die Psychologin: „Es kommt zur Frustration des elementaren Verlangens der Frau, den Partner ausreichend in sich zu spüren bzw. umgekehrt des männlichen Bedürfnisses, in ihr zu sein.“ Schuldgefühle des Mannes („Ich kann meine Partnerin nicht ?richtig‘ befriedigen“), lang anhaltende Scham und Handlungsunfähigkeit können unter anderem Minderwertigkeitskomplexe, beiderseitige Enttäuschung, Libidoverlust, Depressionen und Kontaktprobleme auslösen.

Neues Medikament kann Abhilfe schaffen

Doch nun gibt es dafür eine effektive Behandlungsmöglichkeit. Das könnte auch dazu beitragen, viele Krisen in der Partnerschaft der betroffenen Männer und Frauen zu vermeiden oder zumindest zu mindern, hieß es in Wien bei einer Pressekonferenz aus Anlass der Jahrestagung der österreichischen Urologen.

Mittlerweile sind die physiologischen Vorgänge bei der Ejaculatio praecox weitgehend bekannt. Bei den betroffenen Männern kommt es im Rahmen der sexuellen Erregung zu einer verkürzten „Plateaubildung“, bevor der Orgasmus erfolgt. Dorfinger: „Der zentrale ?Schaltknopf‘ für den Ablauf der männlichen Sexualität im Nervensystem ist der Botenstoff Serotonin,“ so Dr. Anton Ponholzer, Oberarzt am Wiener Donauspital und Vizepräsident des Arbeitskreises für Andrologie.

Die moderne Forschung hat hier eine Antwort in Form der einer neuen, erfolgversprechenden medikamentösen Therapie des vorzeitigen Samenergusses gefunden. Der Urologe: „Es gibt ein neues Medikament, das jetzt auch in Österreich verfügbar ist und bei unserer Jahrestagung vorgestellt und diskutiert wird. Männer mit Ejaculatio praecox haben offenbar zu wenig Serotonin im Nervensystem. Das neue Medikament Dapoxetin aus der Gruppe der sogenannten selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs) erhöht die Wirksamkeit des im Nervensystem vorhandenen Serotonins und verzögert dadurch den Samenerguss beim Sex.“

Das Arzneimittel wird eine bis drei Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingenommen. Es wirkt nur kurz. Das Medikament wurde in klinischen Studien bei rund 6.000 Probanden getestet. Das Ergebnis: In der Gruppe der Betroffenen, die Dapoxetin erhielten, verdreifachte sich die Zeitspanne, bis die Männer beim vaginalen Sex zum Höhepunkt kamen. Es wurden, bis auf einige Fälle von leichter Übelkeit, kaum Nebenwirkungen registriert.

Doch selbst die beste vorhandene Therapie hilft nichts, wenn die Krankheit, für deren Behandlung sie gedacht ist, ein Tabuthema ist und bleibt. Daher, so Urologe Dorfinger: „Mit dieser Therapie bietet sich für betroffene Männer eine gute Chance auf Hilfe. Sie sollten jetzt den ersten Schritt zum Urologen oder Andrologen leichter wagen können.“ Das steht am Beginn der Hilfe, nicht ein Tabuthema.

Beim Sex dienen sie vor allem der Reibungsminderung und erleichtern das Eindringen des Penis oder von Sex-Hilfsmitteln in die Vagina bzw. den Anus. Gleitmittel gleicht trockene Schleimhäute aus und verhindert damit Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Es wird allerdings zunehmend auch ganz einfach zur Bereicherung des Liebeslebens verwendet.

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Quelle:

¹ Das Spektrum der Sexualstörungen (Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin, Universitätsklinikum Charité)

= [red] =


Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com

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