Oralverkehr – Tipps, Tabu, Risiko der „französischen Liebe“
Oralverkehr, auch Oralsex oder gemeinhin „französisch“ genannt, ist die Bezeichnung für alle Sexpraktiken, bei denen die Geschlechtsorgane mit Mund, Lippen, Zunge oder Zähnen stimuliert werden. Oralverkehr war in früheren Zeiten von der Kirche als unsittlich und schmutzig bezeichnet worden. Heutige Untersuchungen belegen jedoch, dass Oralverkehr zu den häufigsten Sexpraktiken von Paaren zählt und sehr oft fester Bestandteil des Vorspiels ist.
Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort os = Mund ab, wobei man das Lecken oder Saugen an den Genitalien des Mannes als Fellatio, der Frau als Cunnilingus und am After als Anilingus bezeichnet.
Warum finden Männer Oralsex so toll?
Viele Männer sagen, dass sie beim Oralsex zwar auf der einen Seite die besonders intensive Stimulation mögen, auf der anderen Seite aber auch besonders das Gefühl des „angenommen Seins“ genießen. Da für den Mann sein Penis so wichtig ist, ist es für ihn ebenso wichtig, dass die Frau sein bestes Stück mag. In dem sie ihn oral verwöhnt, verschafft sie ihm nicht nur körperliche Lust, sondern signalisiert ihm auch, dass sie ihn, seinen Körper und auch seinen Männlichkeit annimmt.
Außerdem genießen es viele Männer, beim Sex auch einmal passiv sein zu können. Gerade der Mann, von dem Aktivität erwartet wird, steht oft im Bett unter Druck. Er muss versuchen, seine Erektion aufrecht zu erhalten und sich außerdem um den Orgasmus seiner Partnerin kümmern. Beim Oralverkehr kann er sich aber einfach fallen lassen. Er genießt das Gefühl, nichts tun zu müssen und einfach nur zu empfangen.
Was genießen Frauen am Oralverkehr?
Auch Frauen genießen das Gefühl, sich einfach hingeben zu können. Weiterhin ist wichtig, dass beim Oralverkehr die Klitoris der Frau viel intensiver stimuliert wird als beim Geschlechtsverkehr.
Da die Frau in der Scheide selbst keine Nervenenden hat (sonst könnte sie keine Tampons tragen), fühlt sie bei einer vaginalen Stimulation eigentlich nicht viel. Viel empfindlicher ist die Klitoris, die beim Geschlechtsverkehr jedoch nicht sehr stimuliert wird, es sei denn, der Partner kümmert sich besonders darum.
Beim Cunnilingus stimuliert der Mann mit Lippen und seiner Zunge die Klitoris der Frau. Von sanftem Küssen, Saugen bis hin zum Lecken sind alle Techniken möglich. Der Mann sollte jedoch behutsam vorgehen, denn die Klitoris ist extrem sensibel und schnell kann Lust in Schmerz ausarten.
Voraussetzung: Sauberkeit & Vertrauen
Sauberkeit ist oberstes Gebot! Beide Partner sollten vorher duschen oder baden und ihre Geschlechtsteile intensiv reinigen. Wenn die Frau gerade ihre Regel hat, sollte kein Oralverkehr praktiziert werden, denn es besteht Infektionsgefahr.
Oralverkehr ist am intensivsten, wenn Sie erst eine Erregung und Entspannung langsam aufbauen.
So machen Sie SIE wahnsinnig
Die äußeren Geschlechtsorgane der Frau sind die empfindlichsten erogenen Zonen. Durch das Berühren der Klitoris und der kleinen Schamlippen mit den Lippen oder der Zunge kommt es zu einer intensiven Erregung, die häufig zu einem Orgasmus führt. Auch die Region in Richtung Anus und der Anus selbst sind sehr empfindlich und können ebenfalls durch die Zunge stimuliert werden.
Wichtig ist immer, dass der Partner herausfindet, auf welche Weise sie es am liebsten mag und wie es ihr am angenehmsten ist. Auf diese Weise kann so nahezu jeder Mann mit etwas Übung eine Frau zum Orgasmus bringen.
Die orale Befriedigung der Frau wird an Stelle des Geschlechtsverkehrs praktiziert oder gehört zum Vorspiel. Eine Schwangerschaft ist bei Oralsex alleine nicht möglich. Diese Form des sexuellen Kontakts hat daher vor allem für Frauen, die keine Verhütungsmittel verwenden, Vorteile.
So machen Sie IHN wahnsinnig
Auch wenn Männer es lieben, wenn ihr Penis stimuliert wird: Gehen Sie nicht sofort auf Ihr Ziel los! Machen Sie ihm ruhig deutlich, was Sie vorhaben, indem Sie immer tiefer an seinem Körper entlang wandern, aber lassen Sie sich Zeit und machen Sie ihn wahnsinnig.
Stimulieren Sie seine Brustwarzen durch zartes Küssen und lecken Sie dann seinen Bauch und bedecken Sie ihn mit kleinen Küssen. Wenn Sie dabei immer tiefer mit Ihrem Kopf wandern, wird sich bei ihm Vorfreude auf das Kommende breit machen. Wenn Sie endlich unten angekommen sind, wird er es vor Erregung kaum mehr aushalten.
Zuerst sollten Sie seinen Penis nur küssen – mit ganz kleinen Küssen. Dann können Sie an ihm lecken, während Sie den Schaft mit einer Hand festhalten. Auch die andere Hand sollte nicht untätig sein: Streicheln Sie seine Hoden oder Pobacken. Auch das finden Männer sehr erotisch.
Zum Wahnsinn treiben können Sie ihn, wenn Sie mit Ihrer Zunge um seine Eichel kreisen. Auch das Hautbändchen unterhalb der Eichel ist eine hochempfindliche Stelle. Viele Männer haben intensivste Wohlgefühle, wenn die Frau mit ihrer Zunge an diesem Bändchen spielt. Stellen Sie sich vor, dass Sie mit Ihrer Zunge eine Gitarrenseite zum Schwingen bringen.
Um die Erregung zu steigern, ist es wichtig, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wann der Mann kurz vor dem Höhepunkt ist. Verlangsamen Sie dann Ihre Bewegungen und machen Sie eine kleine Pause. Beginnen Sie dann wieder von Neuem und nehmen Sie den Penis wieder tief in den Mund.
Damit es nicht zu einem Würg-Reflex kommt, sollten Sie selbst entscheiden, wie tief Sie den Penis in den Mund eindringen lassen. Auf keinen Fall sollte der Mann heftig zustoßen, dadurch hat es beim Oralverkehr früher schon Todesfälle gegeben. Auch sollte der Mann nicht an den Haaren der Frau ziehen und Ihren Kopf hin- und herstoßen, dass wirkt nicht unbedingt erotisierend auf die Partnerin.
Wenn er zum Orgasmus kommt, können Sie entweder den Penis aus dem Mund herausziehen und ihn auf seinen Bauch ejakulieren lassen oder Sie behalten den Penis einfach im Mund. Vielleicht haben viele Frauen hier Hemmungen, weil sie denken, Sperma sei ungesund oder schmutzig.
(K)eine Tabufrage: Schlucken- ja oder nein?
Dazu lässt sich sagen, dass Sperma aus vielen Mineralstoffen und Vitaminen besteht, und keineswegs schädlich für die Gesundheit ist. Sie müssen es nicht unbedingt schlucken, aber für viele Männer ist es ein tolles Gefühl, im Mund der Frau zu kommen. Auch das gibt ihm neben der körperlichen Sensation ein Gefühl des angenommen Seins.
Und auch viele Frauen empfinden es als besonders intensiv, den Orgasmus ihres Partners im Mund zu spüren. Bei keiner anderen Technik bekommt die Frau so viel vom Orgasmus des Mannes mit, und das kann ungemein erregend sein.
Außerdem: Wenn Sie ihn so verwöhnen, wird er Ihnen nie mehr als in diesem Augenblick gehören. Bei keiner anderen Spielart kann die Frau so sehr Macht ausleben, aber auch Liebe schenken und ihm zeigen, wie nah er ihr ist.
Stellungen
- Der Mann steht oder sitzt und die Frau kniet vor ihm.
- Die Frau liegt oder sitzt halb und hat ihre Beine über die Schultern des Mannes gelegt. Der Mann kniet vor ihr.
- Auch die ?69er‘ Position ist möglich: Die Partner liegen nebeneinander oder so aufeinander, dass sie mit dem Mund gegenseitig die Geschlechtsteile berühren können. Wenn beide Partner Spaß am Oralverkehr haben, dann ist die ?69er‘ die ideale Position, um sich gleichzeitig oral zu verwöhnen. Viele Paare machen jedoch die Erfahrung, dass Oralverkehr lustvoller ist, wenn sie sich abwechseln. So kann sich jeder der Partner viel besser auf seine eigene Empfindung konzentrieren.
Risken
- Lecken an den weiblichen Genitalien (Cunnilingus):
Im Vaginalsekret HIV-infizierter Frauen können sich HI-Viren befinden. Ein Risiko kann somit nicht völlig ausgeschlossen werden. Während der Monatsblutung (Regelblutung) besteht ein höheres Risiko, da das Menstruationsblut einer HIV-infizierten Frau natürlich virenhältig sein kann. Lesbische Sexualität; - Saugen an den männlichen Genitalien (Fellatio, Blasen):
Die aus dem Penis austretenden Sekrete, vor allem die Samenflüssigkeit, können stark HIV-hältig sein. Eine Übertragung auf diesem Weg liegt – wenn es zu einem Samenerguß in den Mund des Partners kommt – durchaus im Bereich des Möglichen, obwohl sie unwahrscheinlicher ist als beim Vaginalverkehr und beim Analverkehr. Die Vermeidung der Ejakulation in den Mund oder die Verwendung eines Präservativs (Kondom) sind mögliche Schutzmaßnahmen. - Lecken am After (Anilingus):
Hier besteht kaum die Gefahr einer HIV-Infektion; denkmöglich wäre allenfalls eine Ansteckung des leckenden Partners, wenn sich im oder am After des Partners kleine blutende Verletzungen oder krankheitsbedingte Veränderungen befinden und er selbst eine „Eintrittspforte“ im Mundbereich bietet.
Aufgrund häufig vorkommender Kleinstverletzungen an den Mundschleimhäuten ist eine Aufnahme des HIV durch den aktiven (leckenden bzw. saugenden) Partner über diesen Weg prinzipiell nicht auszuschließen, für den passiven Partner besteht hingegen keinerlei Risiko.
Bei den klassischen Geschlechtskrankheiten, wie Tripper oder Syphilis, ist der Oralverkehr nicht der bekannte Übertragungsweg. Jedoch muss man davon ausgehen, dass bei einigen Stadien der Erkrankungen, nämlich dann, wenn der ganze Körper zum Beispiel im Stadium II der Syphilis befallen ist, das Körpersekret bakterienhaltig, also infektiös, sein kann.
Bei den Viren ist die Ansteckung durch Oralverkehr sicher möglich. Voraussetzung ist auch hier eine ausreichende Viruskonzentration und ein Haut- oder Schleimhautdefekt. So kann gerade Herpes von den Lippen auf das Genitale übertragen werden. Vor Herpes schützt auch kein Kondom!
Daten & Fakten zum Thema „Oralverkehr“:
Quelle: Umfrage auf dem Gynäkologen-Portal www.gyn.de (10.10.03)
Da die Zahlen einer Online-Umfrage entnommen sind, kann kein wissenschaftlicher Anspruch erhoben werden, allerdings decken sich die Prozentzahlen und Trends durchaus mit einer älteren wissenschaftlichen Umfrage, die aus Österreich vorliegt.
Gesamtteilnehmerzahl: 18.769
Männer ( 6.245, davon machten 5.952 Angabe zu Oralverkehr):
hatte oral GV 14881 78.2 %
möchte oral GV 876 14 %
lehne oral GV ab 195 3.1 %
Frauen (12.524, davon machten 11.936 Angabe zu Oralverkehr):
hatte oral GV 10260 81.9 %
möchte oral GV 463 3.7 %
lehne oral GV ab 1213 9.7 %
Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com
Linktipps
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