Trennungsschmerz & Scheidungstrauma: So überwinden Sie die schwierige Zeit

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Trennungsschmerz & Scheidungstrauma: So überwinden Sie die schwierige Zeit

„Schatz, ich verlasse Dich!“ Geht eine Partnerschaft in die Brüche, bricht für uns oft eine Welt zusammen. Was zurück bleibt, sind Trauer, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung – aber auch wichtige Chancen für Veränderungen. Zunächst gilt es jedoch, die schwierige Trennungsphase zu meistern, um anschließend mit gestärktem Selbstvertrauen in einen neuen Lebensabschnitt starten zu können.

Trennungsschmerz & Scheidungstrauma – Artikelübersicht:

Vom Schockzustand zum Neuanfang: die vier Phasen der Trennung

Phase 1 – Nichts ist mehr so, wie es war.
Unmittelbar nach der Trennung befinden wir uns in einer Art Schockzustand. Wir wollen nicht wahrhaben, dass alles vorbei sein soll. Plötzlich müssen wir uns mit einer völlig neuen Lebenssituation abfinden, fühlen uns verunsichert und hilflos.

Phase 2 – Wechselbad der Gefühle
Nach dem anfänglichen Schock folgt die schwerste Phase der Trennung. Wir realisieren, dass das Ende der Partnerschaft bzw. der Ehe endgültig ist und sind einem wahren Gefühlschaos ausgeliefert. Zu Wut und Trauer mischen sich Hoffnungslosigkeit und das Gefühl der Einsamkeit.

Phase 3 – Es gibt ein Leben „danach“
Das Schlimmste ist überstanden, denn allmählich kehrt unsere Lebensfreude zurück. Endlich können wir uns auch wieder auf andere Dinge konzentrieren und der innere Abstand zum Ex-Partner wächst immer mehr.

Phase 4 – Auf zu neuen Ufern!
Geschafft! Die Trennungskrise ist endlich überstanden. Mit gestärktem Selbstvertrauen starten wir in einen neuen Lebensabschnitt – entweder als Single, oder auch mit einem neuen Partner.

Kleiner Mensch, großer Kummer: Wenn Mama und Papa sich trennen…

Im Jahr 2011 wurden in Österreich 17.295 Ehen geschieden. Laut Statistik Austria waren davon auch 19.451 Kinder betroffen.¹ Dass ihre Eltern nicht mehr zusammen leben wollen, ist für Kinder meist unverständlich. Wenn plötzlich eine geliebte Bezugsperson geht, fühlen sie sich von dieser oft im Stich gelassen oder geben sich selbst die Schuld daran. Daher ist es besonders wichtig, Kindern in der Trennungsphase eine richtige Stütze zu sein. Denn genau wie die „Großen“ können Kinder es schaffen, ihre Trauer und Wut zu überwinden und wieder positiv in die Zukunft zu blicken. Entscheidend dafür ist ein verlässliches und harmonisches Umfeld.

Rituale und wichtige Bezugspersonen geben Kindern Halt

Ist eine Trennung unumgänglich, sollten Eltern ihren Kindern erklären, warum Mama und Papa nicht mehr zusammen leben können. Sie sollten dem Kind unbedingt verdeutlichen, dass es auf keinen Fall schuld an der Trennung der Eltern ist.

Darüber hinaus ist es wichtig, den Ex-Partner vor dem Nachwuchs nicht schlecht zu machen – und die Kinder im besten Fall weiterhin gemeinsam zu erziehen. Getrennte Eltern sollten für ihr Kind ein verlässliches soziales Umfeld schaffen, in das wichtige Bezugspersonen wie Verwandte und Freunde mit einbezogen werden. Schöne und regelmäßige Rituale, auf die sich Kinder freuen können, geben ihnen zudem Halt im Alltag und schaffen neues Vertrauen in die Zukunft.

Trennung überwinden: Hilfreiche Wege aus der Krise

Leider gibt es immer noch kein Heilmittel, das man einfach schlucken kann, um den Trennungsschmerz zu überwinden. Wer aber ein paar wichtige Ratschläge beherzigt, geht Schritt für Schritt und neu gestärkt aus der Krise hervor.

Trauer zulassen: Akzeptieren Sie das definitive Ende der Partnerschaft. Lassen Sie alle negativen Emotionen, die mit der Trennung einher gehen, zu, statt diese zu verdrängen. Nur so können Sie Ihren Liebeskummer langfristig verarbeiten und damit abschließen.

Abstand nehmen: Verzichten Sie auf den Kontakt zum Ex-Partner und verbannen Sie alle Erinnerungen an die Beziehung aus Ihrer Wohnung. Meiden Sie außerdem Orte, an denen Sie gemeinsam viel Zeit verbracht haben.

Ablenkung suchen: Auch wenn Ihnen oft nicht danach zumute sein wird: Verabreden Sie sich regelmäßig mit Freunden und Bekannten. Sprechen Sie mit ihnen über Ihren Kummer und Ihre Sorgen, aber nicht bei jedem Treffen. Jede Form von Ablenkung tut Ihnen gut.

Von einem Tag zum nächsten leben: Planen Sie Ihren Tagesablauf – ganz besonders an Feiertagen oder Wochenenden. So vermeiden Sie, in endlose Grübeleien oder Selbstmitleid zu verfallen und verleihen Ihrem inneren Gefühlschaos eine äußere Struktur.

Sport treiben: Sport kann den Trennungsschmerz zwar nicht heilen, regelmäßige Bewegung lohnt sich aber trotzdem. Schließlich werden dabei Stresshormone abgebaut und Glückshormone ausgeschüttet. Ganz nebenbei bringen Sie Ihren Körper in Topform und fühlen sich wieder attraktiver.

Neue Leute kennenlernen: Mit dem Partner sind auch viele Freunde gegangen? Beginnen Sie, sich einen eigenen Bekanntenkreis aufzubauen. Suchen Sie sich ein neues Hobby, treten Sie einem Sportverein bei oder belegen Sie endlich den Kurs an der Volkshochschule, den Sie schon immer ausprobieren wollten. So knüpfen Sie neue Bekanntschaften – und treffen irgendwann vielleicht auch einen neuen Partner, mit dem Sie glücklich werden können.

Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben…

Binsenweisheit oder Wahrheit? Eine Studie der Uni Bonn hat bewiesen: Erst eine neue Partnerschaft hilft uns dabei, uns endgültig vom Ex-Partner loszulösen. Warum also nicht mal ganz unverbindlich die Antennen ausfahren, wenn der Trennungsschmerz überwunden und verarbeitet ist?

Besonders beim Online-Dating geht das ganz unkompliziert. Ein kleiner Flirt zwischendurch schmeichelt zudem Ihrem Ego und zeigt Ihnen, dass Sie für andere durchaus attraktiv sind. Apropos Online-Dating: Die Chancen auf neues Liebesglück stehen bei Online-Partnerportalen gar nicht schlecht. Zwar wird dort am häufigsten nach Singles gesucht, der zweite Fokus liegt aber auf geschiedenen bzw. getrennt lebenden Mitgliedern.

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Quellen:

¹ Statistik Austria – Ehescheidungen in Österreich
² Das traumatisierte Kind – Profil online

[schra]

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com

Linktipps

– Erste Hilfe bei Herzschmerz & Liebeskummer
– Polyamorie – Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen
– Eifersucht – Liebe bis aufs Blut
– Depression – Auswirkungen auf den Körper

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