Gesunde Scheidenflora

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Gesunde Scheidenflora

Der Vaginalbereich der Frau ist ein hochkomplexer Bereich, in dem eine Vielzahl von Mikroorganismen in einem äußerst labilen Gleichgewicht leben. Um eine gesunde Scheidenflora zu bewahren, ist es daher immens wichtig, über Funktionsweisen und potenzielle Problembereiche Bescheid zu wissen.

Gesunde Scheidenflora – Artikelübersicht:

Als Scheidenflora (auch Vaginalflora) wird die natürlich vorhandene mikrobielle Besiedlung der weiblichen Scheide bezeichnet. Bei einer geschlechtsreifen, gesunden Frau besteht die Scheidenflora überwiegend aus verschiedenen Arten von Milchsäurebakterien (Laktobazillen, den sog. Döderlein-Bakterien).

Das Resultat ist ein vergleichsweise saures Scheiden-Milieu mit einem pH-Wert < 4,5, welches eine äußerst wichtiges Barrieresystem für schädliche Keime darstellt, die gerade in diesem sensiblen Bereich großen Schaden anrichten könnten. In einer solch sauren Umgebung wachsen nämlich im Gegensatz zu den Laktobazillen potenzielle Störenfriede wie etwa Gardnerella vaginalis nur schlecht.

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  • Dass die Vaginalflora abhängig vom Hormonstatus (in der Pubertät, während der Schwangerschaft, im Wechsel) gewissen Schwankungen unterlegen ist, ist völlig natürlich. Leichte vaginalen Dysbalancen sind daher in der Regel völlig unauffällig. Verändert sich das Scheidenmilieu – etwa bedingt durch ein geschwächtes Immunsystem oder antibiotische Therapien – wesentlich, kann das System leicht kippen.

    Nicht selten führt eine derartig veränderte Flora geradewegs zu einer bakteriellen Vaginose, die durch eine untypische Besiedlung der Vagina (Scheide) vor allem mit Anaerobiern gekennzeichnet ist, die wiederum zu einer Entzündung im Scheidenbereich (Kolpitis) führt.

    Problemen mit der Vaginalflora vorbeugen

    Über 70 Prozent aller Frauen werden von Zeit zu Zeit davon belästigt: Brennen, Jucken, Ausfluss, übler Geruch oder Trockenheit in ihrer intimsten Region. Kommt es zu den Symptomen einer gestörten Vaginalflora, so hat das nichts mit mangelnder Hygiene zu tun.

    Denn grundsätzlich schützt der niedrige pH-Wert einer intakten Scheidenflora zwar vor bakteriellen Infektionen, nicht aber vor bestimmten Pilzinfektionen. Es können etwa ein Hefepilz (Candida Albicans) oder Entzündungsbakterien verantwortlich sein. Dafür gibt es vielerlei Ursachen: etwa Krankheiten, Stress, psychische Problemen oder auch falsch verwendete Tampons.

    Störungen der vaginalen Flora können zum Niedergang der Döderleinschen Stäbchen und in Folge zu bakterieller Vaginitis führen. Dies gilt auch für übertriebene hygienische Maßnahmen, insbesondere die Anwendung von (basischer) Seife in der Intimhygiene. Der häufigste Erreger einer Vaginitis sind dabei Gardnerella vaginalis und andere Anaerobier (Lebewesen, die für ihren Stoffwechsel nicht auf Sauerstoff angewiesen sind, eben Milchsäurebakterien oder Hefen).

    Trockene Scheide

    Auch fehlende vaginale Lubrikation (Feuchtigkeit der Scheide) beeinflußt die Scheidenflora und kann das Sexualleben von Frauen beeinträchtigen. Wenngleich eine trockene Scheide oft erst in den Wechseljahren (Klimakterium) auftritt und zu Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs führen kann, sind auch jüngere Frauen sind von diesem Problem betroffen. Häufige Ursachen sind bicht selten psychisch bedingt: Ängste, Nervosität, Lustmangel oder Stress.

    Rund 37% aller Frauen leiden in ihrem Leben einmal unter vaginaler Trockenheit. Während der Wechseljahre und danach, viele aber auch schon vorher. Die ausgetrockneten Schleimhäute werden sehr dünn und entzündungsanfällig, was zu Jucken und Brennen führt. Zunächst sollten mögliche psychische oder körperliche Ursachen (z.B. Bluthochdruck) abgeklärt werden um eine entsprechende Behandlung einleiten zu können.

    Um den Mangel an Feuchtigkeit auszugleichen, reicht zunächst oft die Verwendung von Gleitmittel aus. Diese sind rezeptfrei in unterschiedlichsten Ausführungen in Apotheken, Drogerien oder Sexshops erhältlich. Sie sollten jedoch auf wasserlösliche Präparate zurückgreifen, damit sie – falls Kondome verwendet werden – nicht deren Sicherheit beeinträchtigen (mögliches Zersetzen des Gummis).

    Speziell zur Befeuchtung wurde kürzlich das Gynofit Vaginalgel entwickelt. Es bringt die zarten Schleimhäute wieder in ihren feuchten und elastischen Normalzustand zurück und dient als natürliches, neutrales Gleitmittel für mehr Freude am Sex.

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    Scheidenmilieu: auf die richtige Mischung kommt es an

    Ungeachtet ihrer Bedeutung findet die physiologische Vaginalflora derzeit routinediagnostisch kaum Berücksichtigung. Ein Grund mag in der Scheu vor dem labordiagnostischen Aufwand liegen. Voraussetzung für einen aussagefähigen Befund ist nämlich die quantitative Erfassung sowohl obligater (Laktobazillen, gramnegative Anaerobier) als auch fakultativer Vaginalkeime (Streptokokken, Gardnerella vaginalis) sowie des Vaginal-pH-Wertes. Mittels moderner Dienstleistungsprogramme (z.B. Vagicheck©) ist das nun ohne großen Aufwand aus Vaginalabstrichen möglich¹.

    Hygienemaßnahmen

    Patientinnen mit Vaginose sollten, vor allem bei vermehrten Nachweis von Enterobacteriaceae im Vaginalflora-Befund, auch in Bezug auf richtige Intimhygiene beraten werden.

    • Waschen im Intimbereich nur mit sauren Seifen, keine Intimsprays
    • Keine synthetische, nur kochbare Unterwäsche
    • Keine engsitzende Kleidung
    • Hygiene bei Tampon-Einführung

    Die bakterielle Vaginose zählt zu den häufigsten Störungen der Scheidenflora und kann durch sexuellen Kontakt übertragen werden. Die Bakterien treten gemeinsam mit anderen Bakterien (vor allem Darmkeimen) auf. Zu den Ursachen zählen unter anderem

    • ein geschwächtes Immunsystem durch Stress, Störungen der Darmmikroökologie, Operationen, Chemotherapie und/oder Bestrahlungen
    • Hormonelle Veränderungen: Schwangerschaft, bestimmte Kontrazeptiva, Wechseljahre, Diabetes
    • Antibiotische oder antimykotische Therapien
    • mangelnde oder falsche Intimhygiene (zum Beispiel Vaginaldusche, Intimspray)
    • bestimmte Sexualtechniken (Wechsel von Anal-/ Oralsex mit Vaginalkoitus)
    • weiters besteht ein erhöhtes Risiko durch häufig wechselnde Geschlechtspartner

    Als mögliche Folgen gelten:

    • allgemein klinische Beschwerden
    • Partnerschaftsprobleme
    • vaginales Infektionsrisiko . (inklusive HIV)
    • rezidivierende Vaginalmykosen
    • rezidivierende Harnwegsinfekte
    • Infertilität (zum Beispiel durch aszendierende Infektion)²

    Besteht der Verdacht auf eine Infektion mit Bakterien oder Pilzen, kann zur Klärung der Ursache vom Arzt ein Abstrich genommen und im Labor untersucht werden.

    Der Abstrich (Sekret aus Wunden oder Material von Haut- und Schleimhautoberflächen) wird an der Stelle entnommen, wo der Arzt den Ursprung der Entzündung vermutet. In einem Mikrobiologie-Labor wird der Abstrich in der Regel vom Tupfer auf Nährböden ausgestrichen – so lassen sich nach der Inkubation Bakterien und Resistenzen der Bakterien bestimmen und die antibiotische Therapie auf den Erreger anpassen.

    Die Therapie besteht entweder aus Antibiotika (in Tablettenform oder als Scheidenzäpfchen). Eine Partnerbehandlung erhöht die Erfolgsrate. Die Prophylaxe-Methode der Wahl ist das Kondom, zudem muss bei Analverkehr darauf geachtet werden, niemals den Penis vom Anus direkt in die Vagina überzuwechseln bringt es doch Bakterien in die Scheide, die sich in Folge entzünden können. Nach dem Eindringen in den After sollte deshalb beim „Rückwechsel“ in die Scheide auch unbedingt ein frisches Kondom übergezogen werden.

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    Quellen:

    ¹ ÄP Gynäkologie 1/2006
    ² Dr. Andreas Rüffer, Abt. Mikroökologie, Bad Bocklet-Großenbrach

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  • Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com

    Linktipps

    – Die Scheide (Vagina)
    Streptokokken | Medizinlexikon
    – Scheideninfektion im Urlaub vorbeugen
    – Tabuthema Scheideninfektion
    – Gleitgel mit Pflegefaktor
    – Alternative Behandlungsmethoden bei Scheidenpilz

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