Viagra – Packungsbeilage lesen!
Seit 1998 gibt es sie: die (erste) kleine blaue Pille gegen Impotenz – auch unter dem Namen ‚Viagra‘ bekannt. Das Medikament ist in den vergangenen Jahren zum Synonym für Potenzmittel geworden.
Verdanken tun wir Viagra – wie so vieles – eigentlich einem Zufall: das als Herzmittel geplante Pülverchen erwies sich in der Erprobungsphase als wenig hilfreich – zumindest gegen Herzbeschwerden. Der Wirkstoff war schon so gut wie abgeschrieben, als Forscher auf eine bemerkenswerte Nebenwirkung aufmerksam wurden, wegen der diverse Probanden ihre restlichen Pillen nicht mehr zurückgeben mochten. Der Rest ist Geschichte…
Viagra – Packungsbeilage lesen – Artikelübersicht:
- Impotenz kann viele Gründe haben
- Packungsbeilagen, Beipackzetterl, Konsumenteninformation
- Packungsbeilage Viagra
- Nebenwirkungen von Viagra
- Linktipps
Impotenz kann viele Gründe haben
Manchmal geht’s halt einfach nicht… eine zeitweilige mangelnde Versteifungsfähigkeit des Penis bzw. eine ungenügende Dauer der Erektion hat wohl jeder Mann – und auch jede Frau mit einem Mann – schon einmal erlebt. Kein Malheur, kann schließlich jedem mal passieren, und das nächste Mal wird dafür dann umso schöner.
Wenn aus dem einmaligen Hoppala allerdings ein dauerhafter ‚Hänger‘ wird, ist die Verzweiflung meist groß! Wenn mindestens 70% der Versuche, einen Geschlechtsverkehr zu vollziehen, wegen mangelnder Versteifung des Penis erfolglos bleiben und dieser Zustand mindestens ein halbes Jahr anhält, spricht man aus medizinischer Sicht von einer erektilen Dysfunktion – vulgo ‚Impotenz‘.
Mit zunehmendem Alter nimmt die Häufigkeit der erektilen Dysfunktion zu; ca. 20-25% der Männer im Alter von 65 Jahren sind lt. Schätzungen betroffen. Meist sind organische Ursachen verantwortlich – Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, Arteriosklerose, Herzinsuffizienz, Nierentransplantation, Prostatavergrößerung, Fettstoffwechselstörungen, Testosteronmangel, aber auch neurologische Erkrankungen, z.B. Multiple Sklerose, Bandscheibenvorfall, Nikotinmissbrauch, chronischer Alkoholkonsum und Medikamentennebenwirkungen sind als mögliche Ursachen zu nennen.
Operative Eingriffe können ebenfalls Verursacher einer erektilen Dysfunktion sein; auch Genitalverletzungen und Verletzungen des Beckens oder der Wirbelsäule sowie psychische Probleme sind mögliche Auslöser für Impotenz.
Um im Falle einer erektilen Dysfunktion optimalen Behandlungserfolg zu erzielen, sind umfassende Diagnose und individuelle Therapie notwendig. Die Therapie sollte ein abgestuftes Behandlungsschema auch unter Berücksichtigung psychischer Faktoren umfassen.
Durch die Erfindung von Viagra & Co, also oral wirksamer Medikamente, haben sich die Behandlungsmöglichkeiten bei Impotenz stark verändert – und die Lebensqualität betroffener Paare hat sich durch die Einführung der Potenzpillen ohne Zweifel zum Besseren gewandelt.
Doch wie immer im Leben: Auch die Potenzpille hat ihre Schattenseite und birgt – vor allem bei missbräuchlicher Verwendung – Gefahren! In der EU sind die Medikamente rezeptpflichtig und müssen vom Arzt verschrieben werden.
Daran haben sich auch seriöse Online-Anbieter im Internet zu halten.
Über die folgende Seite können Sie auch apothekenpflichtige Mittel gegen Erektionsstörungen oder Impotenz direkt inkl. Rezept online bestellen – absolut diskret):
Packungsbeilagen, Beipackzettel, Konsumenteninformation
Umso wichtiger ist es für potentielle Konsumenten über Wirkstoffe, mögliche Nebenwirkungen, (Kontra-)Indikationen und die richtige Anwendung Bescheid zu wissen. Es geht um die Informationen, die üblicherweise im Beipackzettel eines Medikamentes zusammengefasst sind. Diese gesetzlich vorgesehene Packungsbeilage muss allgemein verständliche und gut lesbare Informationen in der jeweiligen Landessprache enthalten.
Verpflichtende Angaben in Packungsbeilagen
- Name des Arzneimittels
- Stärke und Darreichungsform
- Verwendergruppe
- Wirkungsweise
- Anwendungsgebiete
- Gegenanzeigen bzw. Vorsichtsmaßnahmen für die Verwendung
- Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sowie Genuss- und Nahrungsmitteln
- Anwendungshinweise
- Nebenwirkungen
- Weitere Angaben, wie vollständige Zusammensetzung (Arzneistoffe und Arzneiträgerstoffe), Darreichungsform, Dosierungseinheiten, Packungsgrößen, Verfallsdatum etc..
Bei der Angabe von Nebenwirkungen wir nach Häufigkeit des Auftretens differenziert:
- sehr häufige Nebenwirkungen können bei 1 von 10 Patienten auftreten
- Häufige Nebenwirkungen können bei 1 bis 10 von 100 Patienten auftreten
- Gelegentliche Nebenwirkungen können bei 1 bis 10 Patienten von 1000 auftreten
- Seltene Nebenwirkungen können bei 1 bis 10 Patienten von 10.000 auftreten
Gesund.do.at hat für Sie die wichtigsten Informationen aus der Packungsbeilage von Viagra zusammengefasst. Diese Informationen sind rein informativ und können trotz sorgfältiger Recherche KEINEN Anspruch auf Aktualität und Vollständigkeit erheben. Diese Informationen können ein Gespräch mit Ihrem Arzt bzw. Apotheker keinesfalls ersetzen!
Packungsbeilage Viagra
Bezeichnung des Arzneimittels: Viagra (erhältlich in 25 mg Filmtabletten, 50 mg Filmtabletten und 100 mg Filmtabletten)
Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Jede Tablette enthält 25 mg, 50 oder 100 mg Sildenafil (als Citrat) und Lactose
Darreichrungsform: Filmtablette zur oralen Einnahme für Erwachsene: Blaue gerundete, rautenförmige Tabletten, auf einer Seite mit „PFIZER“ und auf der anderen mit „VGR 25“ gekennzeichnet
Anwendungsgebiete: Behandlung von Männern mit erektiler Dysfunktion
Dosierung: Die empfohlene Dosis beträgt 50 mg, sie ist ungefähr eine Stunde vor dem Geschlechtsverkehr einzunehmen. Entsprechend der Wirksamkeit und Verträglichkeit kann die Dosis auf 100 mg (max. empfohlene Tagesdosis) erhöht oder auf 25 mg verringert werden.
Art und Dauer der Anwendung: Die Einnahme darf nicht häufiger als einmal täglich erfolgen, ca. 1 Stunde vor dem Geschlechtsverkehr.
Besondere Warnhinweise gelten für Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion sowie bei Patienten mit Herz- und Kreislaufschwäche. Viagra darf in diesen Fällen eventuell nur geringer dosiert und nur nach Rücksprache mit dem Arzt genommen werden.
Einnahme von Viagra mit anderen Arzneimitteln: Viagra Filmtabletten und andere Arzneimittel können sich gegenseitig beeinflussen. Dies gilt besonders für Medikamente, die zur Behandlung von Herzschmerzen eingesetzt werden. Bei einem medizinischen Notfall sollten Sie in jedem Fall sagen, wenn und wann Sie VIAGRA eingenommen haben. Nehmen Sie Viagra nicht während der Behandlung mit anderen Arzneimitteln ein, wenn Ihr Arzt Ihnen nicht ausdrücklich sagt, dass Sie dies tun können.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Sie dürfen Viagra nicht einnehmen, wenn Sie Arzneimittel einnehmen, die Nitrate genannt werden, da die Kombination dieser Arzneimittel eine möglicherweise gefährliche Senkung Ihres Blutdrucks bewirken kann. Gleiches gilt bei der Einnahme von Stickstoffmonoxid-Donatoren, wie Amylnitrit (auch „Poppers“ genannt), da auch diese Kombination eine gefährliche Senkung Ihres Blutdrucks bewirken kann.
Viagra darf weiters nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Sildenafil oder einen der anderen Inhaltsstoffe von Viagra sind
- wenn Sie eine schwere Herz- oder Lebererkrankung haben
- wenn Sie vor kurzem einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt hatten, oder wenn Sie einen niedrigen Blutdruck haben
- wenn Sie bestimmte seltene erbliche Augenerkrankungen haben (wie Retinitis pigmentosa)
- wenn Sie einen Sehverlust aufgrund einer nicht arteriitischen anterioren ischämischen Optikusneuropathie (NAION) haben oder bereits einmal hatten
Wenn Sie als Protease-Hemmstoffe bekannte Arzneimittel einnehmen, wie sie zur Behandlung der HIV-Infektion eingesetzt werden, wird Ihr Arzt ihre Behandlung möglicherweise mit einer niedrigsten Viagra Dosis beginnen.
Bei einigen Patienten, die Alphablocker zur Behandlung von Bluthochdruck oder Prostatavergrößerung einnehmen, kann es zu Schwindelgefühl und Benommenheit kommen, die durch einen zu niedrigen Blutdruck beim raschen Aufsetzen oder Aufstehen verursacht sein können. Ihr Arzt wird Ihnen in einem solchen Fall möglicherweise eine niedrigere Anfangsdosis (25 mg) Viagra verordnen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Viagra und Rücksprache mit Ihrem Arzt ist erforderlich
- wenn Sie eine Sichelzellenanämie Leukämie oder Multiples Myelom (Knochenmarkkrebs) haben
- wenn Sie unter einer Deformation Ihres Penis oder der Peyronie-Krankheit leiden
- wenn Sie Herzprobleme haben – Ihr Arzt soll in diesem Fall sorgfältig überprüfen, ob Ihr Herz der zusätzlichen Beanspruchung durch Geschlechtsverkehr gewachsen ist
- wenn Sie zur Zeit ein Magen-Darm-Geschwür haben, oder wenn eine Störung der Blutgerinnung (wie z. B. Hämophilie) vorliegt
Viagra darf nicht gleichzeitig mit anderen oral oder lokal angewendeten Potenzmitteln zur Anwendung kommen.
Nebenwirkungen von Viagra
Die am häufigsten beschriebenen Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Flush, Dyspepsie, Sehstörungen, verstopfte Nase, Schwindel und Veränderung des Farbensehens. Auch allergische Reaktionen sind möglich.
Verständigen Sie sofort Ihren Arzt, wenn Sie nach der Einnahme des Potenzmittels eines der folgenden Symptome feststellen: plötzlich einsetzendes pfeifendes Atmen, Schwierigkeiten beim Atmen oder Schwindelgefühl, Schwellung der Augenlider, des Gesichts, der Lippen oder des Rachens.
Auch übermäßig lang anhaltende und manchmal schmerzhafte Erektionen wurden nach der Einnahme von Viagra berichtet. Wenn Sie eine derartige, mehr als vier Stunden andauernde Erektion haben, sollten Sie umgehend einen Arzt zu Rate ziehen.
Wenn Sie eine plötzliche Verschlechterung oder einen Verlust des Sehvermögens feststellen, nehmen Sie Viagra nicht mehr ein und verständigen Sie sofort Ihren Arzt.
- sehr häufige Nebenwirkung: Kopfschmerzen
- Häufige Nebenwirkungen: Gesichtsrötung, Verdauungsstörungen, Beeinflussung des Sehvermögens (einschließlich Störungen des Farbensehens, Lichtempfindlichkeit, verschwommenes Sehen oder verminderte Sehschärfe), verstopfte Nase und Schwindel
- Gelegentliche Nebenwirkungen: Erbrechen, Hautausschläge, Blutung im Hintergrund der Augen, Augenreizung, blutunterlaufene / gerötete Augen, Augenschmerzen, Doppeltsehen, abnormales Gefühl im Auge, unregelmäßiger Herzschlag oder Herzjagen, Muskelschmerzen, Schläfrigkeit, vermindertes Tastgefühl, Drehschwindel, Ohrensausen, Übelkeit, trockener Mund, Brustschmerzen und Müdigkeit
- Seltene Nebenwirkungen: Bluthochdruck, niedriger Blutdruck, Ohnmacht, Schlaganfälle, Nasenbluten und plötzliche Schwerhörigkeit oder Taubheit
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Quellen:
¹ European Medicines Agency
² Universitätsklinikum Frankfurt
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Linktipps
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Fotocredit: hexpress.net