Tampon oder Binde? Hygieneartikel im Vergleich

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Tampon oder Binde?

Vor allem junge Mädchen, die ihre erste Regelblutung haben, stellen sich häufig die Frage, welchen Hygieneartikel sie nun verwenden sollen – ein Tampon oder eine Binde. Nun, heutzutage gibt es beide Produkte in so guter Qualität, dass sich die Frage nach dem besseren Schutz eigentlich nicht mehr stellt. Vielmehr geht es darum, dass ‚frau‘ sich mit dem Hygieneartikel ihrer Wahl wohl und sicher fühlen muss.

Manche Frauen fühlen sich mit einer Binde wohler als mit einem Tampon, bei anderen ist es wieder umgekehrt – häufig entscheidet eher der individuelle Tragekomfort, als das Schutzgefühl. Was aber sind die Vor- und Nachteile dieser beiden Hygieneartikel und welche Mythen ranken sich um die verschiedenen Methoden?

Binden

Damenbinden, Hygienebinden, Menstruationsbinden, Monatsbinden oder kurz einfach Binden genannt, sind Auffangmittel für die monatliche Regelblutung. Binden werden in den Slip eingeklebt und saugen die Menstruationsflüssigkeit auf. Selbstklebende Damenbinden existieren seit den 70er Jahren, mittlerweile gibt es sie in den unterschiedlichsten Ausformungen für die stärkeren und schwächeren ‚Tage‘: es gibt dickere und dünnere Binden für verschiedene Blutungsstärken, es gibt sie mit seitlichen ‚Flügeln‘, die dazu dienen, die Binde sicher im Slip zu befestigen und seitliches Auslaufen zu verhindern und es gibt sie in ‚Übergröße‘ und besonders saugfähig für die Nacht oder einen anderen längeren Zeitraum, wo man sie nicht so häufig wechseln kann.

Binden versprechen also einen gewissen Komfort, haben allerdings auch einen eindeutigen Nachteil gegenüber Tampons: Sportliche Frauen, die auch während ihrer Tage nicht auf Wassersport verzichten wollen, werden mit Binden nicht glücklich werden, denn dadurch, dass Binden ‚außen‘ schützen, sind sie für den Wassersport ungeeignet – Wassersport ist mit ihnen nicht möglich.

Als Alternative zu den im Supermarkt erhältlichen Einwegbinden sind in Fachgeschäften auch wieder waschbare Stoffbinden erhältlich. Diese bestehen aus Baumwolle oder Hanf und kommen im Zuge des Umweltschutzes zur Vermeidung von Einwegartikeln auch wieder häufiger in Verwendung.

In Kulturen mit starker religiös-traditioneller Prägung sind Binden übrigens weiter verbreitet als Tampons, weil hier der irrtümliche Glaube vorherrscht, dass Tampons das Jungfernhäutchen (Hymen), verletzen könnten. Das ist jedoch nicht der Fall – das Hymen ist dehnbar genug, dass ein Tampon auch eingeführt werden kann, ohne das zarte Häutchen zu verletzen. Tampons sind also auch von Frauen und Mädchen verwendbar, die noch keine sexuelle Erfahrug haben.

Tampons

Der französische Begriff Tampon bedeutet ‚Pfropf‘ oder ‚Bausch‘ und dieser Ausdruck bringt recht eindeutig zum Ausdruck worum es geht: bei einem Tampon handelt es sich um einen länglich gepressten Wattebausch, der zur Flüssigkeitsaufnahme, meist zur Blutstillung dient. Ein Tampon schützt also an den Tagen der Regelblutung indem er in die Scheide eingeführt wird und so das Ausfliessen der Menstruationsflüssigkeit verhindert.

Der Tampon wird mit dem Finger oder einer Einführhilfe in den mittleren Teil der Scheide eingeführt, wo es kaum Empfindungsnerven gibt und die Muskulatur ihn an der richtigen Stelle hält. Der Tampon dehnt sich bei Aufnahme von Feuchtigkeit gleichmäßig aus und wenn er richtig eingeführt ist, spürt ‚frau‘ ihn auch kaum. Zum Entfernen des Tampons gibt es ein Bändchen – wird daran gezogen, so gleitet das Tampon wieder aus der Scheide heraus.

Tampons werden entweder mit oder ohne Einführhilfe (‚Applikator‘) verkauft, es gibt sie in verschiedenen Stärken für die leichteren oder stärkeren Tage, es gibt sie mit sogenannter Silk Touch Oberfläche für leichteres Einführen oder mit ‚Schützflügeln‘ für die stärkeren Tage.

Tampons haben den großen Vorteil, dass man mit Ihnen auch Schwimmen kann – richtig eingeführt und das Bändchen gut verstaut, steht einem entspannten Strandtag tatsächlich nichts im Wege. Auch Wassersport wird so während der Monatsblutung möglich. Allerdings sollte der Tampon sofort nach dem Schwimmen getauscht werden.

Ein weiterer Vorteil des Tampons: da die Regelblutung bereits im Körper aufgesaugt wird, gerät sie nicht in Kontakt mit Sauerstoff wodurch unangenehme Gerüche vermieden werden können. Tampons sollten ebenso wie Binden alle 2-3 Stunden gewechselt werden; Händewaschen vor und nach dem Einführen des Tampons sollte selbstverständlich sein.

Die Tröpfchensymbole auf den Verpackungen von Binden und Tampons geben Auskunft über die Saugfähigkeit des jeweiligen Hygieneartikels. So sind bei nur einem Tropfen die enthaltenen Tampons bzw. Binden am wenigsten saugfähig, bei sechs am stärksten.

Schutztampons

Um Infektionen der Scheide zu vermeiden, kann es für Frauen mit empfindlicher Scheidenflora mitunter auch sinnvoll sein nicht nur während der Regelblutung, sondern generell beim Baden spezielle Schutztampons zu verwenden. Dies sind keine herkömmlichen Tampons für die Menstruation, sondern speziell präparierte Tampons mit sehr geringer Saugfähigkeit, wodurch das Eindringen von Wasser verhindert wird.

Diese Schutztampons sind meist mit Öl getränkte Spezialtampons, die einen wasserabstossenden Film bilden und so das Eindringen von Wasser in die Scheide verhindern und den weiblichen Intimbereich beim Schwimmen und Baden vor Bakterien schützen. Körperfremde Bakterien und Pilze können sich so wesentlich schlechter vermehren und die Scheidenflora bleibt so geschützt – der Scheidenpilz hat damit keine Chance.

Softtampons: ideal für Sex während der Tage

Die in diesem Zusammenhang am häufigsten gestellten Fragen: Sex während der Regel, geht das? Und wenn ja, wie verhindert man ein ‚Blutbad‘. Für Sex während der Regelblutung eignen sich sogenannte Softtampons. Sie werden aus einem umweltfreundlichen giftfreien Schwamm-Material gefertigt und enthalten keinerlei chemische Substanzen. Softtampons sind sehr komfortabel und angenehm zu tragen, sie zeichnen sich durch weiches und anschmiegsames Material sowie durch ihr geringes Eigengewicht von nur zwei Gramm aus. Durch die vorteilhafte Grifflasche lässt sich der Soft-Tampon leicht einführen und entfernen, und es gibt auch keinen störenden Faden, wodurch sogar ein uneingeschränkter Saunabesuch möglich wird.

Beim Liebesspiel für beide fast nicht spürbar eignen sie sich damit auch für Sex an den Tagen mit starker Regelblutung. Doch Achtung: irrtümlich wird oft angenommen, dass Softtampons auch als Verhütungsmittel vor ungewollter Schwangerschaft schützen – Tatsche ist, dass sie als zusätzlicher Schutz z.B zu einem Kondom zwar einen gewissen Schutz geben, als alleiniges Verhütungsmittel dürfen sie jedoch keinesfalls eingesetzt werden.

Fazit: Tampons und Softtampons haben ihre Vorteile, gerade junge Mädchen fühlen sich mit Binden oft wohler. Letztlich muss jede Frau für sich entscheiden welcher Hygieneartikel während der Regelblutung der beste und angenehmste für sie ist. Oftmals greifen Frauen – je nach Stäörke der Regelblutung – auch auf beide Methoden zurück. Die Riesenauswahl an unterschiedlichen Artikeln sorgt jedenfalls dafür, dass jede Frau unter Garantie die optimale Kombination aus Schutz und Komfort finden kann.

[abo]

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com

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